Die Reduzierung der Kohlendioxidemissionen (CO2) ist eines der wichtigsten umweltpolitischen Ziele der Bundesregierung und der Europäischen Kommission. Vorgaben dazu wurden im Rahmen des Pariser Klimaabkommens von 2015 weltweit vereinbart. In Deutschland und auch weltweit hat der Gebäudesektor einen maßgeblichen Anteil am CO2-Ausstoß.
Naturwerkstein kann einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen leisten. Da Naturwerkstein bereits als fertiges Produkt zur Verfügung steht und für dessen Gewinnung und Bearbeitung nur ein geringer Energieaufwand erforderlich ist, nimmt Naturstein unter allen Baustoffen eine besondere Stellung ein. Darüber hinaus ist Naturwerkstein ein extrem langlebiger Baustoff und kann am Lebensende des Gebäudes wiederverwendet oder zu Splitt und Schotter verarbeitet werden. Im Gegensatz zu anderen Baustoffen ist die verwendbare Menge, welche aus dem von unserem Planeten entnommenen Rohstoff hergestellt wird, im Vergleich zu anderen Baustoffen sehr hoch und dabei sind die Natursteinvorkommen in Deutschland und auch weltweit quasi unerschöpflich.
Während man zur Herstellung von Materialien wie Glas, Beton oder Stahl viel Energie benötigt, ist Naturstein bereits in der Natur vorhanden. Schon deshalb verfügt er als Baustoff über eine hervorragende Ökobilanz. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Baustoffen ist die Grundmasse bei Naturstein von Anfang an vorhanden. Diese Erkenntnis hat gerade für die deutsche Bauwirtschaft eine hohe Relevanz.
Vor allem die Nachhaltigkeit von Gebäuden ist zu einem wichtigen Thema geworden und mit der Herausgabe des „Leitfaden Nachhaltiges Bauen“ hat die Bundesregierung klare baupolitische Ziele vorgegeben, um den CO2-Ausstoß in Deutschland in den kommenden Jahren merklich zu senken. Der Energieverbrauch von Gebäuden verursacht einen wesentlichen Anteil am CO2-Ausstoß, und zur Verringerung der Umweltbelastung sind nachhaltige und energieschonende Bauweisen erforderlich.
Lesen Sie hierzu mehr in der Broschüre NATURSTEIN FÜR NACHHALTIGE BAUWEISEN.
Auch hat der Deutsche Naturwerkstein-Verband hierzu Nachhaltigkeitsstudien in Auftrag gegeben.
Ökobilanzen von Fassadenkonstruktionen mit Naturstein und Glas
Ökobilanz von Bodenbelägen im Außenbereich
Ökobilanz von Bodenbelägen im Innenbereich
Die Studien zeigen, dass insbesondere bei der Wirkungskategorie Treibhauspotential durch die Herstellung und Nutzung von Naturwerkstein deutlich niedrigere Umwelteinwirkungen entstehen, als bei anderen Materialien. Datengrundlage für den Vergleich sind zertifizierte Umweltproduktdeklarationen (EPDs) und Daten aus der Plattform ÖKOBAUDAT, aus denen die Umweltindikatorwerte entnommen wurden.
Unter nachhaltigem Bauen versteht man unter ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Aspekten durchgeführte Planungs- und Bauprozesse sowie Immobilienmanagement. International ist meist von „Green Building“ die Rede. 1992 haben 178 Staaten auf der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung („Sustainable Development“) und weitere Schritte in der Umwelt-, Sozial-, Entwicklungs-, und Wirtschaftspolitik beschlossen. Oberstes Gebot dieses Leitbildes ist es, zu vermeiden, dass in der Gegenwart auf Kosten kommender Generationen gelebt wird.
Zum Artikel „NATURSTEIN – NIEDRIGSTER CO2-FUSSABDRUCK“
Zum Artikel „CO2-BILANZ VON NATURSTEIN“
Nachhaltigkeitsaspekte bei Naturwerksteinen
Natürliche Baustoffe wie Naturstein rücken im Hinblick auf nachhaltige Bauweisen wieder in den Vordergrund, da die Anforderungen an nachhaltige Baustoffe hervorragend erfüllt werden.
Naturstein ist nicht nur ein nachhaltiger Baustoff, er ist auch ein Glücksfall für die Natur in unserem Land. Steinbrüche bieten vielen seltenen Pflanzen- und Tierarten einen sicheren Rückzugsort. Aktiv bewirtschaftete Steinbrüche gehören zu den wenigen Orten Deutschlands, in denen sich die heimische Flora und Fauna noch frei entfalten kann. Viele Pflanzen- und Vogelarten sowie Insekten, Schmetterlinge, Amphibien und Reptilien finden hier optimale Lebensbedingungen.
Die Tatsache, dass sich die Natur gerade in aktiven Steinbrüchen besonders gut entfalten kann, zeigt, wie gut Naturstein und Ökologie zusammenpassen. Weil das vor Ort abgebaute Produkt hundertprozentig natürlich ist und dank regionalem Abbau auch eine hervorragende Ökobilanz besitzt, sind Steinbrüche eine ideale Oase für die Natur. Bei Steinbrüchen, die nicht mehr in Betrieb sind, besteht die Gefahr, dass Büsche und Stauden das besondere Biotop aus der Balance bringen und so seltene Arten schnell verschwinden können. Durch regelmäßige Auslichtung der nachwachsenden Büsche und Baumarten ist es möglich, auch in stillgelegten Steinbrüchen die raren Tier- und Pflanzenarten auf lange Sicht zu erhalten.
Doch es gibt weitere gute Gründe, die ihn zum Nachhaltigkeits-Star unter den heutigen Baustoffen machen. Naturstein ist Natur pur und kann auch nach einer langen Nutzungsdauer problemlos wieder recycelt werden.
Der Abbau im Steinbruch erfolgt materialschonend ohne große Sprengungen. Der nicht verwendete Abraum wird unmittelbar zum Verfüllen abgebauter Teile des Steinbruchs eingesetzt. Im gesamten Kreislauf der Natursteingewinnung, -bearbeitung und -rückführung an die Natur geht nichts verloren. Die beim Abbau und der Verarbeitung anfallenden Gesteinsreste können wirtschaftlich im Garten- und Landschaftsbau, für Mauerwerk, zum Belegen von Terrassen, für den Wasserbau sowie zur Herstellung von Schotter genutzt werden.