Biodiversität im Fokus:

Steinbrüche sind auch Naturreservate

Der Verlust der biologischen Vielfalt ist neben dem Klimawandel einer der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Viele Ökosysteme, die uns aufgrund ihrer biologischen Vielfalt mit lebenswichtigen Ressourcen versorgen, sind akut gefährdet. Durch den Abbau von Naturstein schafft man einen Gegentrend. In Deutschlands Steinbrüchen entstehen wertvolle Lebensräume für die Natur, in denen sich Tier- und Pflanzenarten frei entfalten können, die anderswo vom Aussterben bedroht sind.

Die aktuellen Zahlen, welche die Entwicklung der Biodiversität widerspiegeln, bieten Anlass zur Sorge. Man schätzt, dass durch menschliche Einflüsse gegenwärtig bis zu tausend Mal mehr Arten aussterben als dies langfristig unter einer natürlichen Rate der Fall wäre. Die Gründe dafür sind bekannt. Grundsätzlich wird das natürliche Gleichgewicht fast überall dort gestört, wo Menschen ihren Lebensraum haben. Der Anteil an Landfläche, welcher einfach ungenutzt bleibt und damit ein Rückzugsort für Flora und Fauna darstellt, wird auch in Deutschland immer kleiner. Der Abbau von Naturstein bedeutet diesbezüglich eine Ausnahme. Deutschlands aktiv genutzte Steinbrüche schaffen geradezu ideale Lebensbedingungen für viele bedrohte Pflanzen und Tiere.

Biodiversität in Werksteinbrüchen

Die zentrale Bedeutung der Steinbrüche für die seltene Flora und Fauna wurde längst erkannt. Weil Naturstein hundertprozentig natürlich ist und überdies auch über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg eine hervorragende Ökobilanz besitzt, leisten aktive Steinbrüche einen substantiellen Beitrag zum Erhalt der Natur. Ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der Biodiversität in Steinbrüchen ist das Bewusstsein, dass der Erhalt vieler gefährdeter Tier- und Pflanzenarten in den Steinbrüchen nur mit entsprechender Pflege auf lange Sicht gesichert werden kann. Die Natursteinprofis von Zukunft.Naturstein setzen sich seit Jahren dafür ein, dieses Bewusstsein unter den Natursteinproduzenten Deutschlands zu verankern.

Naturschutz beginnt im eigenen Steinbruch

Biologische Vielfalt stellt sich im Steinbruch oft von selbst ein und entwickelt sich oft bestens ganz ohne menschliche Unterstützung. Um vor Ort möglichst optimale Bedingungen für ökologische Vielfalt zu schaffen, ist der Erhalt von ungenutzten Flächen deshalb besonders zentral. Felsen, Schutt- und Rohböden brauchen nicht bepflanzt zu werden. Im Gegenteil: Falls im Abbaubetrieb umsetzbar, ist es für die Natur sogar ideal, wenn ein möglichst großer Anteil offener Steilwände erhalten bleibt. Auch Kleingewässer, die in Steinbrüchen da und dort entstehen, übernehmen eine wichtige Funktionen für die biologische Vielfalt. Mit Blick auf die Artenvielfalt sollten sie wenn möglich geschont oder sonst temporär erhalten und durch entsprechende Modellierungen weiter entwickelt werden. Auch Gehölzgruppen, die im Lauf der Zeit im Gelände entstehen, sind ein Mehrwert für die vielfältige Flora und Fauna von Steinbrüchen. Sie werden von bestimmten Vögeln, wie etwa den Neuntöter, als Ansitzwarten genutzt. Weil sie für das ökologische Gleichgewicht eine besondere Stellung einnehmen, sollten auch sie wenn immer möglich geschont und weiter entwickelt werden. Mehr zum Thema Biodiversität in Abbaubetrieben finden Sie hier.

Lebensraum für Uhus, Turmfalken und Mehlschwalben

In Deutschland beispielsweise leben die meisten Uhus in Steinbrüchen. Inzwischen zählt man an den Abbaustellen wieder mehr als 850 Uhupaare. Die steil abfallenden Felswände sind für diese weltweit grösste Eulenart Aufzucht- und Jagdgebiet zugleich. Aber auch andere seltene Felsenbrüter wie Mehlschwalben oder Turmfalken nutzen diese Brachen der Natur als willkommene Brutplätze sowie zur Überwinterung. Hier finden Sie mehr Infos zum Thema Steinbrüche als Lebensraum für Uhus.