Ganzheitliche Naturstein-Architektur
Funktional und hochästhetisch: Fassadendetails aus Naturstein
Für Architekt:innen sind Fassadenlösungen aus Naturstein eine ideale Möglichkeit, funktionale Anforderungen mit einer hochwertigen Ästhetik zu verbinden. Ob Sockel, Pfeiler, Fensterbank oder Attika: Anhand von individuell gestalteten Details bei klassischen architektonischen Elementen lässt sich eine ganzheitlich stimmige Rhythmisierung an der Fassade erreichen und so die besondere Stellung von Architektur innerhalb aller Kunstformen hervorheben.
Die besondere Wirkung von architektonischen Meisterwerken hängt zu einem Großteil von der Strukturierung der Fassadenelemente und -details ab. Je stimmiger diese Ordnung baulich umgesetzt ist, desto ästhetischer ist das Ergebnis. Bei Gebäuden aus der Antike und der Renaissance gehörte die Kombination von funktionalen Elementen mit visuell ansprechenden Details zur Norm. Doch die aus Naturstein gefertigten ornamentalen Figuren findet man nicht nur in der historischen Architektur. Auch bei zeitgenössischen Bauprojekten verfolgen viele Architekt:innen das Ziel, technisch komplexe Schnittstellen an der Fassade im Rahmen einer ganzheitlichen, ästhetischen Gestaltung umzusetzen.
Sockel und Pfeiler: Technische Anforderungen ästhetisch in Form gebracht
Weil im Fassadenbereich oft wenig Raum vorhanden ist, sind technisch und ästhetisch anspruchsvolle Fassadenlösungen aus Naturstein für Architekt:innen oft herausfordernd. Dies betrifft ganz besonders die klassischen Schnittstellen an der Fassade – wie beispielsweise die Sockelbildung oder die steingerechte Ausführung von Pfeilern. Welche Optionen haben Architekt:innen beim Abschluss der Fassade am Boden? Wie komplex wird etwa die Umsetzung, wenn der Sockel elegant unter dem Boden verschwinden soll? Welcher Naturstein eignet sich speziell für die Verkleidung von geplanten Arkadenbögen? Zur Klärung solcher und ähnlicher Fragestellungen ist nebst dem architektonischen Fachwissen immer auch das Know-how eines erfahrenen Naturstein-Profis äußerst nützlich.
Schützender Blickfang: Fensterbank und Attika
Auch bei der Planung und Umsetzung von ästhetisch anspruchsvollen baulichen Lösungen im oberen Fassadenbereich ist die Ausgangslage oft sehr komplex: Welcher Stein ist die perfekte Wahl, wenn es um die Profilierung der Fassade durch Lisenen zwischen den Fensterfronten geht? Wie wird die Fensterbank ausgeführt – mit Gewändeaufstand, als massives Element aus einem Stück oder doch plattiert und über Anker verbunden? Wie werden Sturz und Laibung am besten ineinandergefügt, so dass ein harmonisches Ganzes entsteht? Auch bei der Attika, dem massiven und querverlaufenden Abschlussstein im Dachbereich, ist eine schier unendliche Auswahl an innovativen und formschönen Umsetzungen mit Naturstein möglich.
Gerade gegenüber anderen Fassadenmaterialien hat Naturstein den Vorteil, dass insbesondere bei den Details individuelle Lösungen gefunden werden können, um Ästhetik und Funktion optimal miteinander zu verbinden. Eine Fassade aus Naturstein wird damit zum Maßanzug für das Gebäude, der an jeder Ecke perfekt sitzt und erst durch die kleinen Details das gewisse Etwas bekommt.
Zwei gelungene Fassadenlösungen: Centurion Tower Windisch und Geschäftshaus Stiftstraße, Stuttgart
Die zwei nachfolgenden Fassadenprojekte zeigen exemplarisch, was alles möglich ist, wenn Architekt:innen im Bereich der Fassadengestaltung auf kompakte Natursteinkompetenz setzen.
Centurion-Tower, Windisch
In Brugg wurde kürzlich in Sichtweite des Campus ein Wohnhochhaus fertiggestellt, bei dem neben dem Strukturbeton der Naturstein die Hauptrolle übernimmt. Den Entwurf von Schneider & Schneider Architekten zeichnet aus, dass die verschiedenen Materialien ganz bewusst eingesetzt werden. Die tektonische Gliederung der Fassade wird dadurch unterstrichen. Die Vertikalität des 14-geschossigen Gebäudes wird durch Betonlisenen betont. Die zurückgesetzte Brüstungsebene ist in Naturstein gehalten. Der Naturstein liegt in drei Ebenen und bildet mit einer Abfolge aus Brüstung, Lisene und Sturz die Struktur für die Lochfassade. Durch eine speziell entwickelte Ankerkonstruktion mit Konsolen und Agraffen konnte die Forderung der Planer nach engen Fugenbreiten zwischen Betonpfeiler und Naturstein erfüllt werden. LAUSTER STEINBAU setzt den in der Fassade verwendeten Krastaler Marmor seit 60 Jahren erfolgreich als Fassadenmaterial ein.
Geschäftshaus Stiftstraße, Stuttgart
In der Stiftstraße in Stuttgart wurde eine hinterlüftete Mauerwerksfassade gestaltet, die durch ihre Massivität und Strukturierung die Gestaltung der Nachbargebäude aufnimmt und weiterentwickelt. Dies wird vor allem in den Details des Entwurfs von Wulf Architekten deutlich. Seien es die durchlaufenden Bänder der Fensterbänke und des Sturzes, ein Fries in seiner reduziertesten Form, oder die verzahnten Ecken, die den Charakter des Mauerwerks betonen. Der Rhythmus der Fenster wird aufgebrochen durch zusätzliche schmale Lisenen. Erst durch diese Details entsteht eine Fassade, die den Betrachter in der belebten Einkaufsstraße zum Innehalten bringt. Das verwendete Material Mooser Muschelkalk unterstreicht durch sein elegantes Grau meliert die Ästhetik des Entwurfs.
Für eine Fassaden-Beratung braucht es den Experten
Sowohl für Architekt:innen wie auch für die Bauherrschaft ist es ein Privileg, wenn eine Fassade mehr als nur ein zuverlässiger Schutz vor Wind und Wetter ist. Damit die Architektur sämtliche technischen Aspekte abdeckt und die Betrachter über Jahrzehnte hinweg begeistert, braucht es ein großes planerisches Know-how und das Fachwissen eines erfahrenen Natursteinexperten. Möchten Sie mehr zum Thema «Natursteinfassadendetails» erfahren? Unsere Naturstein-Fachfirmen geben Ihnen gerne Auskunft.