Innovative Neuinterpretation eines bayerischen Waidlerhauses

Wohngebäude in Massivbauweise – ein Trend der modernen Wohnkultur

Die Massivbauweise mit Naturstein erlebt ein Comeback in der Architektur. Aus gutem Grund: Die Vorteile, die diese traditionelle Art des Bauens bietet, entsprechen den Anforderungen der modernen Baukultur. Ein gelungenes Beispiel dafür ist das im bayerischen Ort Auerbach realisierte Kusser-Haus, das aufgrund seiner innovativen Architektur mit dem Deutschen Naturstein-Preis ausgezeichnet wurde. Dieses mit dem bekannten Architekten Peter Haimerl geplante und realisierte Haus setzt Naturstein massiv und innovativ in Szene.

Ursprünglich plante Georg Kusser, ein regionaltypisches Holzhaus im Bayerischen Wald zu bauen. Diese sogenannten Waidlerhäuser stehen traditionellerweise am Hang und sind teilweise eingeschüttet, wobei die erdberührenden Elemente konventionell aus Beton realisiert werden. Gemeinsam mit dem Architekten Peter Haimerl entschied sich der Bauherr, der selbst aus einer Granitwerksfamilie stammt, für eine innovative Neuinterpretation: Statt Beton favorisierte man den ökologischen und langlebigen Baustoff Granit. Heute gilt das Kusser-Haus als Vorbild für die Fortentwicklung der regionalen Baukultur und die innovative Verwendung von Granit. Was im Innenbereich auffällt, ist der innovative Einsatz von massiven Wandbauteilen: Hier wurde heimischer Granit in riesigen, individuellen Einzelteilen verbaut. Dahinter steht die Philosophie, dass Naturstein nicht nur ein Deko-Element ist, sondern auch strukturell eingesetzt werden kann.

Monolithische Architektur bringt strukturellen und ästhetischen Mehrwert

Der von der Kusser Granitwerke GmbH gelieferte und in Massivbauweise verbaute Tittlinger Granit macht das Kusser-Haus einzigartig: Die steinernen kubischen Einbauten bilden nicht nur wie traditionellerweise üblich Fundament und Sockel, sondern ganze Räume im oberen Stockwerk und zwischen den Ebenen. Die Granit-Decke etwa verfügt über einen Durchmesser von 16 cm und ist aufgrund der Festigkeit des Materials perfekt geeignet, um auch ohne zusätzliche Stützelemente hohe Lasten zu tragen. Diese von der modernen Architektur wieder entdeckte Bauweise ist aber nicht nur aus statischen Gründen interessant, sie sorgt auch für eine einzigartige Ästhetik. So wirken die aus massiven Granit-Blöcken gefertigten Wände im Badezimmer des Kusser-Hauses äußerst elegant. Eine solche filigrane und dennoch tragende Wand wäre mit Beton schlicht nicht machbar gewesen.

Naturstein massiv verbaut: ökologisch und ökonomisch interessant

Massivelemente aus Naturstein haben viel mehr zu bieten: U.a. dienen sie auch als optimale Temperaturspeicher. Dank der großen thermischen Masse, die durch den Baustoff Granit gegeben ist, entsteht auch im Kusser-Haus ein vorteilhaftes Klima. Dies, weil eine massive Wand das Gebäudeinnere vor Hitze im Sommer schützt und wie ein Wärmespeicher in der kalten Jahreszeit wirkt. Diese Art von Architektur ist besonders nachhaltig. Da monolithische Wände weder abgedichtet noch verklebt werden müssen, werden zudem kaum umweltbelastende Zusatzstoffe benötigt. Dasselbe Grundprinzip wurde auch im Außenbereich des Kusser-Hauses angewandt: Bauherr Georg Kusser, der als Spezialist für die Realisierung von Brunnenanlagen gilt, nutzte seine Expertise, um den Pool gleich selbst zu planen. Dabei diente ihm der Wassertrog als historisches Vorbild. Auch hier erwies sich die monolithische Bauweise ökologisch als Vorteil, da keine Abdichtungen erforderlich sind. Wie überall im Außenbereich des Hauses bietet Granit einen optimalen Schutz vor Korrosion durch Wind und Wetter. Die Bewohner können es bestätigen: Das Kusser-Haus garantiert höchsten Wohnkomfort und steht für eine Architektur, die ökologisch und innovativ ist.

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