Gebäudehülle im Fokus:

Naturstein als architektonisches Design-Element

Das Sudetendeutsche Museum prägt mit seiner innovativen Naturstein-Architektur seit 2018 das Stadtbild von München. Der eindrucksvolle Gebäudekomplex besteht aus einer Hülle von Dietfurter Kalkstein, die sich homogen in die bestehende Umgebung einfügt. Geliefert und mit CNC-Technologie bearbeitet wurde der weltweit eingesetzte Naturstein vom Natursteinproduzenten Franken-Schotter aus Treuchtlingen.

Bei der Verwendung von Naturstein als architektonisches Designelement ist die Wahl der Gesteinsart stets das entscheidende Kriterium. Denn die Optik des Gebäudes ist direkt von der Ausstrahlung des verwendeten Natursteins abhängig. Doch der gewählte Naturstein muss nicht nur visuellen Kriterien, sondern auch in seinen physikalischen Eigenschaften wie Härte, Spaltbarkeit, Farbe und Dichte den architektonischen Anforderungen entsprechen.

Kein Wunder, wird der in der Gebäudehülle des sudetendeutschen Museums verwendete Dietfurter Kalkstein GALA® von namhaften Architekten weltweit eingesetzt und verbaut. Der Stein verfügt über eine einzigartige Ausdruckskraft und eignet sich besonders gut für den Aussenbereich, da er aufgrund seiner reduzierten Wasseraufnahmefähigkeit grosse Vorteile bei schwierigen Bedingungen wie Frost- und Tauwechseln bietet.

Sudetendeutsches Museum – anspruchsvolle Architektur gekonnt umgesetzt
Am 12. Oktober 2020, fast zwei Jahrzehnte nach der ersten Idee, wurde das Sudetendeutsche Museum in München vom Bayerischen Ministerpräsident Dr. Markus Söder feierlich eröffnet. Das Museum zeigt auf etwa 1.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche rund 900 Exponate, Schriftstücke und Bildmaterial, die an die Geschichte, Kultur und das Schicksal der Sudetendeutschen erinnern. All diese Erinnerungsstücke sind umhüllt von einer hinterlüfteten Fassade aus Dietfurter Kalkstein GALA® beige. Der architektonisch eindrucksvolle Gebäudekomplex aus Dietfurter Naturstein, der sich an der Hangkante zur Isar befindet, fügt sich mit einem zurückhaltenden, homogenen Beige-Ton besonders gut in die bestehende Umgebung ein und schließt sich unauffällig an das Nebengebäude – das Sudetendeutsche Haus – an.

Bearbeitung «splitline» schafft Fassade mit rustikalem Charakter
Für die Dach- und einen Teil der Wandfläche von ca. 800 qm wurden 4 cm starke Fassadenplatten auf einer Unterkonstruktion mit Ankerdorn befestigt. Die Steinoberfläche wurde mit dem Schliff C60 bearbeitet. Das Hauptaugenmerk der Fassade liegt auf der 1.000 qm grossen Wandfläche, deren Fassadenplatten ebenfalls 4 cm stark sind – die jedoch mit einer gänzlich anderen Oberflächenbearbeitung das Werk von Franken-Schotter verlassen haben. Die spezielle Oberfläche Namens „splitline“ zeichnet sich durch ihren rustikalen Charakter mit Linienführung aus, die exakte Präzision auf den Zuschnittanlagen erforderte. Die besondere Herausforderung hierbei war, dass auf Wunsch des Bauherrn und des Architekturbüros pmp Architekten GmbH aus München die Schnittlinien kontinuierlich, optisch nahtlos am Gebäude entlanglaufen sollten.

CNC-Technologie als Basis für innovatives Gebäudehülle-Design
Die Ecken des Gebäudes, die unterschiedlichste Winkel aufweisen, wurden ebenfalls massiv ausgeführt. Auch hier gehen die Schnittlinien der Winkelecken nahtlos ineinander über und geben somit der Gebäudehülle einen unverwechselbaren Charakter. Dies konnte mit modernster CNC-Technologie im Werk Petersbuch (Titting) der Firma Franken-Schotter realisiert werden. Die Ausführungszeitraum dieses Projekts war zwischen Juni 2017 und Dezember 2018 und wurde von der Firma Wirth realisiert.